Stuttgart - Aus Eifersucht sollen drei Männer im Alter zwischen 18 und 23 Jahren und ein 17-jähriges Mädchen den Gymnasiasten aus Kernen bei Stuttgart umgebracht haben. Wie die Staatsanwaltschaft heute mitteilte, wird den Angeklagten vorgeworfen, den Schüler am 21. August auf einem Feldweg mit Schlägen und Tritten getötet zu haben. Anschließend zerstückelten sie die Leiche laut Anklage und zementierten sie in Blumentöpfe ein. Den Torso fand die Polizei schließlich in einem Waldstück, alle anderen Körperteile entsorgten die Täter im Neckar.

Ein 18-jähriger Türke gilt als Haupttäter. Nach Aussage seiner Freundin soll er irrtümlich geglaubt haben, sie hätte mit dem Opfer früher eine Beziehung geführt. Aus Eifersucht soll er gemeinsam mit den Mitangeklagten den Mord an seinem vermeintlichen Nebenbuhler geplant und durchgeführt haben.

Die 17-jährige Freundin des mutmaßlichen Haupttäters soll das Opfer auf den abgelegenen Feldweg gelockt haben. Dort hätten die beiden 18-Jährigen gewartet und den jungen Mann mit Schlägen und Tritten getötet. Gemeinsam mit dem Mädchen und dem 23-jährigen Mitangeklagten hätten sie anschließend die Leiche in einer Stuttgarter Lagehalle zerstückelt. Die Leichenteile transportierten sie später in die Wohnung eines Bekannten und zementierten sie dort ein.

Die Polizei war den mutmaßlichen Tätern auf die Spur gekommen, als Anwohner starken Verwesungsgeruch aus der Wohnung wahrgenommen hatten. Dort entdeckten die Ermittler Blutspuren und Leichenreste in einer Mülltonne. Offenbar hatten die Angeklagten zunächst versucht, die Leiche in der Tonne einzuzementieren, waren dann aber wegen des zu hohen Gewichts auf Blumentöpfe ausgewichen.

Die Angeklagten haben das Verbrechen größtenteils gestanden, auf sie wartet ein Prozess vor der Jugendkammer des Landgerichts Stuttgart. Allerdings sollen die mutmaßlichen Täter teils "wirre" Angaben gemacht haben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Wann der Prozess beginnt, ist noch unklar.

hei/ddp/dpa